Vor- und Nachteile der bilingualen Erziehung

Besonders in der heutigen Gesellschaft und in Zeiten der sich stetig ausbreitenden Globalisierung werden Themen wie Internationalität, Weltoffenheit sowie ausgeprägte Fremdsprachenkenntnisse immer wichtiger.

Wer verschiedene Sprachen spricht, kann nicht nur im Urlaub mit der Familie, sondern besonders auch im beruflichen Leben glänzen, so heißt es. Bessere berufliche Chancen, einen erweiterten Horizont und hohes Ansehen werden denjenigen nachgesagt, die breit gefächerte Sprachkenntnisse besitzen.

Dank all dieser erstrebenswerten Attribute erfreuen sich nicht nur internationale Studiengänge sowie Sprachaufenthalte, Auslandspraktika oder das Travel and Work Format immer größerer Beliebtheit, sondern auch die Form der bilingualen Erziehung. Zunehmend möchten auch Deutsche Eltern ihren Kindern diese zusätzlichen Fähigkeiten und sprachlichen Vorteile bereits in die Wiege legen und entscheiden sich deswegen dafür ihre Kinder zweisprachig aufwachsen zu lassen. Aber gibt es eigentlich auch Nachteile dieser Art der Erziehung und wie kann ich eine gezielte mehrsprachige Erziehung richtig angehen?

Zunächst einmal wird nicht nur von den Kindern sondern besonders auch von den Eltern einiges abverlangt. Dessen sollte man sich sehr bewusst sein, bevor man sich für diese Form der Erziehung entscheidet. Eine große Portion Geduld und Durchhaltevermögen ist bei einer bilingualen Erziehung ein absolutes Muss. Eine hohe Konstanz im Sprechen der zu erlernenden Sprache ist unabdinglich, da die Eltern ihrem Kind gegenüber hier eine wichtige Vorbildrolle übernehmen. Schließlich ist es beim Lernen einer Fremdsprache im Prinzip nicht anders wie bei allem anderen Neuen auch: Übung macht den Meister und Fleiß zahlt sich aus. Die bilinguale Erziehung eines Kindes muss als langfristige Investition angesehen werden, denn auch wenn es am Anfang für alle oft schwierig sein dürfte so zahlen sich alle Bemühungen im späteren Leben vielfach aus.

Negative Aspekte der bilingualen Erziehung

Einer der negativen Aspekte des mehrsprachigen Aufwachsens von Kindern ist übrigens, dass diese, ironischer Weise, in der Regel später als andere Kinder mit dem Sprechen beginnen. Dieses ist im Prinzip jedoch logisch zu erklären und nachvollziehbar. Schließlich lernen bilinguale Kinder ja auch mindestens die doppelte Menge an Wörtern. Dass da zum Sortieren und Verarbeiten des Erlernten etwas mehr Zeit gebraucht wird ist verständlich. Auch wenn dieses verspätete Sprechen bislang nicht wissenschaftlich belegt wurde, so sprechen Erfahrungsberichte von bilingualen Eltern dennoch eine eindeutige Sprache: Etwa drei bis sechs Monate später als normale Kinder fangen die mehrsprachigen Sprösslinge mit dem Sprechen an.

Dennoch ist diese Verspätung keinesfalls Grund zur Sorge. Zwar ist am Anfang etwas Geduld gefragt aber die mehrsprachigen Kinder holen in der Regel sehr schnell auf und sind schon nach kurzer Zeit wieder auf einem sprachlichen Level mit den anderen.

Ein weiterer Konflikt welchen die bilingualen Erziehung hervorruft ist das Vermischen der unterschiedlichen Sprachen.  Sätze wie ‚Mummy mein Kopf really hurts‘ dürften dann keine Einzelheit bleiben. Es dauert etwa bis zum vierten oder fünften Lebensjahr bis die Kinder die unterschiedlichen Sprachen wirklich genau zuordnen und differenzieren können.

Abschließend bleibt zu sagen, dass eine mehrsprachige Erziehung trotz zusätzlichen Herausforderungen in der Anfangszeit eine unglaubliche Bereicherung für den Rest des Lebens darstellt, die einem nie mehr genommen werden kann.

Weitere Informationen zum Thema Sprachen lernen finden Sie unter anderem hier: Linguista

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