Kinder und Fremdsprache – Das richtige Alter, die richtigen Methoden

Besonders in der heutigen Zeit werden Fähigkeiten wie gute Englisch Kenntnisse, ein erweiterter Horizont sowie ein internationaler Blick auf die Welt immer wichtiger. Ein gewisser Kosmopolitismus ist höchst angesehen und förderlich, ob in der Berufswelt oder im persönlichen Umfeld. Auf Grund dieser und anderer Aspekte legen auch deutsche Familien immer mehr Wert darauf, ihren Kindern schon möglichst früh eine gewisse Internationalität auszuhauchen und sie mit Hilfe von früh kindlichem Englisch Unterricht auf die globalisierte Welt vorzubereiten.

Doch stimmt ‚je früher, desto besser‘ eigentlich wirklich? Wann ist ein gutes Alter, um Kinder an eine Fremdsprache heranzuführen und was sind wirklich gute Methoden um diese nachhaltig zu vermitteln?

Wenn es um das richtige Alter des Kindes im Zusammenhang mit dem Erlernen einer ersten Fremdsprache geht, scheiden sich die Geister. Die einen sagen in der Tat, dass es am besten ist,  so früh wie nur möglich zu beginnen, um das Kind von vornherein an die zweite Sprache zu gewöhnen. Andere widersprechen jedoch und sind der Meinung, dass das zu frühe Lernen einer Fremdsprache  das Kind verwirrt und überfordert.

Laut der sogenannten Critical-Period-Hypothesis (‚Hypothese des kritischen Alters‘) gibt es ein bestimmtes Zeitfenster in dem sich die Fähigkeit eine Fremdsprache zu erlernen auf dem Höhepunkt befindet. Allerdings streiten sich Wissenschaftler auch hier über genaue Zahlenangaben. Während einige Forscher behaupten diese Phase endet mit sechs bis sieben Jahren, sind andere der Meinung, dass dieses Zeitfenster noch bis zum Ende der Pubertät und gut und gerne bis hin zur Abiturvorbereitung andauern kann. Einig sind sich die Wissenschaftler allerdings darüber, dass das Lernen einer zweiten Sprache nach dem Durchleben der Pubertät deutlich schwieriger und mühseliger erscheint.

Generell gibt es bezüglich des richtigen Alters also keine einzig zutreffende Lösung. Außer Frage steht dennoch, dass Kinder die von Geburt an mit bilingualen Eltern aufwachsen sicherlich die größten Chancen haben schnell ein natürliches Sprechen von zwei Sprachen zu erlangen. Dennoch können auch nicht-bilinguale Eltern mit Hilfe der richtigen Methoden die gewünschten Sprachkenntnisse an ihren Nachwuchs vermitteln.

Des Weiteren gibt es heutzutage unzählige Möglichkeiten den im heimischen Alltag eingeführten Sprachgebrauch auch außerhalb der eigenen vier Wände zu fördern. Englische Kindergärten beispielsweise oder auch Schülersprachreisen nach England erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Eine Fremdsprache muss behutsam vermittelt werden

Wichtig zu beachten ist, dass dem Kind die zweite Fremdsprache behutsam und mit Spaß vermittelt wird. Verbessert man laufend Fehler des Kindes, so verliert es schnell den Mut und  behält auch nachhaltig einen negativen Bezug zu der Sprache.

Dieses gilt es zu vermeiden mit Hilfe von spielerischem Lernen. Das Lesen englischer Kinderbücher beispielsweise kann leicht zu einem alltäglichen Ritual gemacht werden, Englische Spiele, Lieder oder Kinderfilme können hier außerdem Abhilfe schaffen, denn Kinder lernen mit allen Sinnen.

Sehr wichtig ist außerdem ein gutes und konsequentes Sprachvorbild und ein persönlicher Bezug zu der Sprache. Kinder ahmen nach, was ihnen vorgemacht wird. Es sollte also dringend sichergestellt werden, dass seine eigenen Sprachfähigkeiten so ausreichend sind, dass sie effektiv weitergegeben werden können. Einen persönlichen Bezug kann man dem Kind beispielsweise vermitteln, in dem man durchs Haus läuft und alle Spielzeuge des Kindes, Möbel des Kinderzimmers und Verwandte auf Englisch benennt. Eine Regelmäßigkeit und Konsequenz ist hier ebenfalls besonders wichtig. Aber nicht vergessen: Ein ständig erhobener Zeigefinger und strenges Überprüfen der Kenntnisse kann schnell einen gegenteiligen Effekt hervorbringen und dem Kind die Freude an der neuen Sprache nehmen.

Als Fazit bleibt also zu sagen, dass jedes Kind und jede Familie natürlich anders und individuell ist. Führen Sie sich selbst und auch ihr Kind behutsam und ohne zu viel Erfolgsdruck im Hinterkopf an das zu Erlernende heran. Bleiben Sie konsequent aber dennoch mit Spaß bei der Sache und Sie werden beeindruckt sein wie schnell und scheinbar mühelos ihr Kind eine neue Sprache aufnehmen kann.

Hier gibt es weitere Informationen zum Thema im Ausland.

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